Drogenhandel im Darknet: Ermittler schlagen mit Razzia zu

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Bild: Shutterstock /chingyunsong

Online-Drogenring zerschlagen: Ermittler decken 6.000 Verkäufe und 750.000 Euro Umsatz auf

Online-Drogenhandel klingt wie ein düsteres Filmthema – doch er ist längst bittere Realität. Nun ist Ermittlern ein bedeutender Schlag gelungen. Zwei mutmaßliche Händler sollen über Jahre hinweg Tausende Geschäfte abgewickelt haben. Erst mit der Durchsuchung mehrerer Wohnungen kommt das volle Ausmaß ans Licht. Im April kam es zu koordinierten Durchsuchungen in Bielefeld, Düsseldorf, Niedersachsen und Thüringen. Ziel: mutmaßliche Drogenhändler, die über das Netz agierten. Insgesamt wurden sechs Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Bei der Aktion konnten zahlreiche digitale und physische Beweismittel sichergestellt werden. Neben den beiden Hauptverdächtigen nahmen die Ermittler auch eine dritte Person vorläufig fest, die nun ebenfalls als Beschuldigter geführt wird. Alle drei sollen in den groß angelegten Onlinehandel mit illegalen Substanzen verwickelt sein.

Bezahlt wurde fast ausschließlich mit Bitcoin und Monero – zwei Kryptowährungen, die besonders in der illegalen Szene beliebt sind. Vor allem Monero gilt als nahezu nicht nachverfolgbar, was die Ermittlungsarbeit zusätzlich erschwerte. Dennoch gelang es den Spezialisten für Cyberkriminalität, Transaktionen zu analysieren und Bewegungen digitaler Vermögenswerte zurückzuverfolgen. Die Behörden gehen davon aus, dass rund 750.000 Euro umgesetzt wurden – allein durch mehr als 6.000 Drogenverkäufe über die Plattformen der Täter.

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Bild: Shutterstock / Jan Schneckenhaus

Digitale Drogenbosse: Ermittler jagen Käufer weltweit nach Zugriff auf Serverdaten

Nach bisherigen Erkenntnissen soll eine 32-Jährige den Handel geleitet haben. Sie habe die Logistik, das Angebot und die Zahlungsabwicklung gesteuert, so das Bundeskriminalamt. Dabei nutzte sie gängige Online-Marktplätze aus dem sogenannten Darknet, in dem Nutzer anonym agieren. Auch eigene Verkaufsplattformen wurden zwischenzeitlich betrieben. Die Frau soll ein weltweites Netzwerk organisiert haben, mit dem Bestellungen auf mehreren Kontinenten abgewickelt wurden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie über ein tiefes technisches Know-how verfügte.

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Ein entscheidender Durchbruch gelang den Fahndern, als sie Zugriff auf große Teile der IT-Infrastruktur der mutmaßlichen Händler bekamen. Sie sicherten Serverdaten, Kundenlisten und Kommunikation, die Rückschlüsse auf weitere Täter und Käufer ermöglichen könnten. Auch Chatverläufe und Transaktionsprotokolle wurden analysiert. Das Ziel: nicht nur die Betreiber zur Rechenschaft ziehen, sondern auch Käufer ausfindig machen. Laut Ermittlern gibt es Hinweise auf hunderte weitere Beteiligte – auch aus dem Ausland. Obwohl die Hauptverdächtigen bereits in Gewahrsam sind, sind die Ermittlungen längst nicht abgeschlossen. Die Auswertung der digitalen Daten dauert an und könnte neue Spuren liefern. Auch weitere Festnahmen seien nicht ausgeschlossen, so die Zentralstelle Cybercrime Bayern. Für die Behörden ist der Fall ein Beispiel dafür, wie sich organisierte Kriminalität zunehmend ins Digitale verlagert. Dabei werden klassische Ermittlungsansätze mit digitalen Werkzeugen kombiniert – mit wachsendem Erfolg. Ob bald weitere Netzwerke auffliegen, bleibt abzuwarten.

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